Mit Webseiten-Tracking im E-Mail-Marketing zum Erfolg II
Technische Details
Im ersten Teil erklärte ich Ihnen, wie Sie mit Quentn Tracking zielführend einsetzen können. Der praxisnahe Artikel war jedoch technisch sehr allgemein gefasst, da das Thema doch recht umfassend ist.
In diesem Teil möchte ich tiefer in die Materie einsteigen und Ihnen einen umfassenderen, detaillierten Einblick in das Tracking geben.
Falls Sie den ersten Teil noch nicht gelesen haben, können Sie das hier nachholen.
Ansonsten zuerst noch einmal kurz zur Wiederholung:
Was bedeutet Tracking?
Mit dem Webseiten-Tracking wird das Verhalten der Besucher einer Webseite erfasst und ausgewertet. Hierbei erhobene Daten sind z. B.:
- Welche Seiten wurden wie oft besucht?
- Was wurden für Aktionen auf den Seiten durchgeführt?
- Wie lange hat sich der Besucher auf der Seite aufgehalten?
- Mit was für einem Gerät (Handy/PC, Betriebssystem, Browser usw.) wurde die Seite besucht?
- Welchen geografischen Standort hat der Besucher?
- Ist der Besucher ein wiederkehrender Besucher?
- und vieles mehr.
Mithilfe dieser Informationen können Sie erfassen, wie stark Ihre Webseite frequentiert ist, welche Themen die Besucher besonders interessieren und welche Medien sie grundsätzlich bevorzugen. Sie können dadurch Ihre Webseite optimieren, um so das Erlebnis für Ihre Besucher so angenehm und interessant wie möglich zu gestalten.
Wie läuft das technisch ab?
Keine Sorge: An dieser Stelle wollen wir Sie nicht zu Experten in allen Details machen, sondern Ihnen nur ein gewisses Grundverständnis für die Technologie vermitteln, damit Sie in der Lage sind, potentielle Probleme frühzeitig zu erkennen bzw. sie zu vermeiden.
Als erstes gibt der Besucher eine Adresse (auch URL oder auch Link genannt) in die Adresszeile des Browsers ein. Wenn die Adresse gültig ist, schickt der Webserver die angeforderten Informationen und schickt den Besucher zum Ziel. Der Webserver erfasst dabei nur die IP-Adresse des Besuchers, den Browsertypen (also Mozilla Firefox, Chrome, Safari usw.) und die Adresse sowie die Uhrzeit.
Ob der Besucher die Seite sofort wieder geschlossen oder eine halbe Stunde hochkonzentriert den Text verschlungen hat, bleibt dem Webserver verborgen.
Wenn man als Betreiber an diese Informationen gelangen will, muss man etwas Java Script mitsenden. Dabei handelt es sich um ein kleines Stück Software, das auf dem Gerät des Besuchers ausgeführt wird. Dieses Script läuft so lange, wie die Seite geöffnet bleibt.
Der Betreiber hat also die Möglichkeit, in dieser Zeit eine ganze Reihe an Informationen zu sammeln.
Im Prinzip kann jegliche Interaktion mit der Seite aufgezeichnet werden:
- Wie lange hat ein Besucher welche Seite angesehen?
- Welche Buttons hat er geklickt?
- Welche Tasten hat er gedrückt?
- Wohin hat er wann die Maus bewegt?
Natürlich kann solch ein Tracking-Script nur die Informationen auswerten, die mit der eigenen Seite zu tun haben.
Im Gegensatz zu vielen anderen E-Mail-Marketing-Anbietern haben Sie bei Quentn die Möglichkeit mit Hilfe des Java Scripts zu Tracken!
Dafür müssen Sie unter Web-Analytics Ihre Domain anlegen und anschließend den Trackingcode, den wir Ihnen zur Verfügung stellen, auf Ihrer Webseite einbinden.
Wie lange hat sich ein Besucher aktiv meine Seite angesehen?
Streng genommen kann man nur feststellen, wie lange eine Seite tatsächlich geöffnet und im Vordergrund war. Ob der Besucher in der Zwischenzeit in die Küche gegangen ist um sich einen Kaffee zu holen, ist, wenn überhaupt, nur schwer feststellbar. Das sollte Ihnen bewusst sein!
Doch wie erhält man nun die Zeit, die eine Seite geöffnet war? Ein einfacher Ansatz wäre, die Uhrzeit des Seitenaufrufs von der Uhrzeit des folgenden Seitenaufrufs abzuziehen, sodass man die Differenz erhält.
In vielen Fällen wäre das sogar korrekt aber es ergeben sich zwei grundlegende Fehlerquellen.
Erstens: Man weiß nicht, ob der Besucher zwischendurch das Tab oder die App gewechselt und sich mit etwas ganz anderem beschäftigt hat.
Zweitens: Was passiert, wenn nur eine Seite aufgerufen wird? Wieviel Zeit wurde auf der letzten Seite innerhalb des Besuchs verbracht?
Viele Online-Marketer haben einen One-Pager, also eine Webseite, die nur aus einer einzelnen Seite besteht. Hier kann man nirgendwo eine Differenz bilden. Um das zu lösen kann ein sogenannter Heartbeat ins Spiel kommen.
Heartbeat
Heartbeat
Solange eine Seite geöffnet bleibt, schickt das Java Script in einem bestimmten Intervall eine kurze Anfrage an den Server und meldet, dass es noch aktiv ist. Bildlich gesprochen "telefoniert es nach Hause" und sagt "Ich bin noch da". Diese Methode erzielt in aller Regel die genauesten Ergebnisse.
Nun wissen wir also, wie Daten innerhalb eines Besuches erfasst werden können. Doch wie sieht es besuchsübergeifend aus? Was ist, wenn derselbe Besucher eine Woche später wieder kommt? Hier treten die Cookies auf den Plan.
Cookies
Tracking-Cookies
Sobald ein Tracking-Script gestartet wird kann es prüfen, ob ein Cookie vorhanden ist. Übrigens: Ein Cookie kann immer nur von der Webseite ausgelesen werden, von der es auch gespeichert wurde. Wurde kein Cookie gefunden, wird spätestens jetzt eines angelegt und eine eindeutige Nummer, eine Besucher-ID, gespeichert. Diese kann beim nächsten Besuch ausgelesen und an den Server übermittelt werden. So weiß der Server, ob der Besucher bereits bekannt ist oder nicht.
Hürden des Tracking
Die bis hierher beschriebene Funktionsweise spielt sich in einer, aus Sicht des Seitenbetreibers, “heilen” Welt ab. Eine Welt ohne Ad-Blocker, Privacy-Browser-Addons und ähnlichen Erfindungen. In den meisten Fällen findet der Online-Gewerbetreibende auch eine solche Welt vor, aber man sollte sich bewusst sein, wo die Hindernisse liegen.
1. Man kann in den Browsern Java Script deaktivieren.
Entweder grundsätzlich oder gezielt für bestimmte Seiten. In so einem Fall bleiben einem nur die Logs des Webservers, um wenigstens ein paar Daten über seine Besucher zu erhalten.
Die Anzahl der Besucher, die einem so durchs Netz gehen, ist nach unserer Erfahrung aber vernachlässigbar gering. Diese Anzahl kann man sich errechnen, wenn man die Logs seines Webservers mit denen seines Tracking-Tools vergleicht.
2. Ad-Blocker und Privacy-Browser-Addons
Diese schalten nicht einfach nur stumpfsinnig das Java Script ab, sondern sie analysieren was es tut und wohin es Daten senden möchte. Tracking-Lösungen wie Google Analytics oder Matomo, aber auch unbekannte Tools, arbeiten nach einem bestimmten Muster, die von den Privacy-Addons erkannt und entsprechende Verbindungen sofort blockiert werden.
Während bei der gezielten manuellen Deaktivierung von Java Script zumindest ein geringes technisches Verständnis beim Anwender vorhanden sein muss, ist dies bei Privacy-Addons nicht der Fall. Diese können mit wenigen Klicks installiert werden und erfüllen sofort ihren Zweck. Oftmals werden sie sogar von einer anderen Software (ungefragt?) mitinstalliert.
Nun zur letzten Hürde, auf die ich hier eingehen möchte:
3. Die Deaktivierung bzw. das regelmäßige Löschen von Cookies
Innerhalb eines Besuchs hat das keine Auswirkungen, jedoch ist es dann nicht mehr möglich, einen wiederkehrenden Besucher zu erkennen und zuzuordnen. Beim Tracken von anonymen Besuchern würde ich diese Hürde als die am wenigsten schlimme einstufen (aus Sicht des Betreibers). Beim Tracken von identifizierten Besuchern sieht das schon wieder ganz anders aus! Der Benutzer müsste nach jedem Löschen der Cookies wieder eine identifizierende Handlung durchführen, sich also z. B. in einem Formular eintragen oder registrieren - was er in den wenigsten Fällen tun wird.
Was passiert nun mit diesen Daten?
Einfache Antwort: Man wertet sie aus. Wie? Das kommt darauf an, was Sie vorhaben. Die gängigen Tools wie Google Analytics, Matomo, etc. bieten umfangreiche Statistiken zu Seitenbesuchen, Dauer, Standort, Gerätetyp usw.
Falls Sie diese Tools jedoch nicht nutzen, können Sie diese Statistiken auch in den Quentn Web-Analytics einsehen - vorausgesetzt, Sie haben den Tracking-Code auf Ihrer Webseite eingebunden.
Anhand der Statistiken können Sie Ihre Kampagnen optimieren und dem Verhalten Ihrer Nutzer anpassen, sodass Sie am Ende eine höhere Conversion-Rate erzielen.