Wie man perfekte (Horror-)E-Mails schreibt
Anlässlich des heutigen Gegenteil-Tags möchte ich Ihnen aufzeigen, wie Sie mit Ihren E-Mails garantiert (nicht) erfolgreich sein werden. Beachten Sie dafür einfach folgende “Tipps”:
Unterschiedliche Absender-Adressen
Verwirren Sie Ihre Empfänger so richtig und nutzen Sie verschiedene E-Mail-Absender. Das bringt eine Menge Spaß: Die Leser wissen nicht mehr, in welcher E-Mail sie etwas interessantes gelesen haben und von wem sie die E-Mail überhaupt erhalten haben! Nach dem Motto “Ostern ist öfter” können sie dann schön ihr E-Mail-Postfach durchsuchen.
Verfassen Sie einen nichtssagenden Betreff
Schließlich soll der Empfänger doch die E-Mail lesen - wenn er das tut, wird er schon mitbekommen, worum es geht. Das steigert doch so richtig die Spannung!
Verzichten Sie auf eine Anrede
Der Empfänger weiß doch, dass er gemeint ist - schließlich hat er ja die E-Mail bekommen. So vermeiden Sie gleich die Peinlichkeit eines vielleicht falsch geschriebenen Namens, einer falschen Anrede (Herr statt Frau oder ähnliches) oder der versehentlichen Unterschlagung eines Titels. Sparen Sie sich also die Zeit und schreiben Sie direkt drauf los.
Das wichtigste zum Schluss
Um den Spannungsbogen aufzubauen, sollten Sie die wichtigen Informationen Ihrer Mail unbedingt ganz ans Ende stellen.
Geben Sie unendlich viele Informationen!
Man weiß ja nie, welchen Kenntnisstand der Empfänger wirklich hat. Also holen Sie richtig weit aus und schreiben Sie lieber zu viel als zu wenig! Kurz und knapp kann der Leser bei Twitter haben, bei Ihnen gibt es vollumfängliche Informationen - ob der Leser will oder nicht.
Nur das Genie beherrscht das Chaos
Struktur ist etwas für Pedanten und Zwangsneurotiker. Schreiben Sie einfach wild drauf los! Aufzählungen, Zwischenüberschriften, Fettungen...alles unnötiger Schnickschnack.
Der Abschieds-Gruß
“Herzliche Grüße”, “Freundliche Grüße”...auf geheuchelte Schmeicheleien am Ende Ihrer E-Mail können Sie getrost verzichten. Ein einfaches “Hau rein” oder ein knackiges “MfG” reichen völlig aus.
Abwechslung tut gut
Nutzen Sie möglichst viele verschiedene Schriftarten und -größen, um dem Leser Abwechslung zu bieten. Um Ihre E-Mail auch grafisch aufzupeppen, nutzen Sie viele bunte Bilder, am besten mit Animationseffekten. Auch das Template (also die E-Mail-Vorlage) sollte unbedingt variieren und jedes Mal anders gewählt werden. Es braucht auch nicht in den Firmenfarben zu sein - je weiter davon entfernt, desto besser. Den Wiedererkennungswert hat Ihre E-Mail sowieso...
Rechtschreibung? Überbewertet!
Es wirkt absolut authentisch und sympathisch, wenn Sie in Ihrer E-Mail Rechtschreib- und Grammatikfehler machen. Wir leben in einer Welt, in der Zeit gleich Geld ist - wen kümmert es da, ob die korrekte Groß- und Kleinschreibung oder Interpunktion angewandt wurde?
Mehr ist mehr!
Schreiben Sie Ihren Nutzern oft, am besten drei Mal am Tag, wenigstens aber täglich - schließlich sollen sie sich ja an Sie erinnern.
Wenn Sie all diese Ratschläge befolgen, werden Sie sicherlich (keinen) Erfolg mit Ihren E-Mails haben.
P.S.: Dieser Artikel ist spaßhaft gemeint und anlässlich des Welt-Gegenteil-Tages verfasst worden. In diesem Sinne: Machen Sie bitte genau das Gegenteil, um erfolgreiche E-Mails zu versenden.