Content wiederverwerten
Wie Sie mit "altem" Content Ihr SEO boosten
Kennen Sie das: Sie haben mühsam Inhalte für Ihre Kanäle geschaffen, stundenlang dafür recherchiert, geschrieben, gestrichen, überarbeitet. Und schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung verschwinden sie im digitalen Nirvana, werden nicht mehr in den Suchmaschinen gerankt und erzielen somit keine Reichweite mehr.
Ständig neuen, guten Content zu produzieren, der auch in den Suchmaschinen gut gerankt wird, kostet viel Zeit und Geld - das ist Ihnen sicherlich aus eigener Erfahrung bekannt.
(Falls Sie wissen wollen, wie Sie eine vollständige Content-Marketing-Strategie erstellen, empfehle ich Ihnen das E-Book “Kostenloser Traffic - Wie Sie für kaufhungrige Besucher auf Ihrer Webseite sorgen, ohnen einen Cent investieren zu müssen” für 4,95 €)
In diesem Artikel erläutere ich Ihnen, wie Sie mit geringem Aufwand eine nachhaltige Content-Marketing-Strategie umsetzen können und wie das Ihrem SEO hilft!
Zuerst klären wir jedoch die Frage:
Was braucht es für ein gutes Ranking?
Der Inhalt Ihrer Blogs, Websites und Social Media Posts wird von Google durch sogenannte Crawler ausgelesen und bewertet. Branded3, eine Marketing-Agentur in Großbritannien, hat die Bedeutung der Rankingfaktoren von 2015 mit dem heutigen Stand verglichen. Für die Ranking-Bewertung spielen demnach u. a. folgende Faktoren eine essenzielle Rolle:
- Unique Content: Einzigartige (Nischen-)Themen, die dem Leser Mehrwert bieten. Dadurch haben Sie weniger Konkurrenz im Ranking und der User kann sich dauerhaft auf Ihren Beitrag zurückberufen.
- Aktualität: Wann wurde der Beitrag veröffentlicht und sind die Themen noch relevant?
- Verlinkung: Verlinkt der Beitrag auch auf andere interne und externe Beiträge? Wird vielleicht auch von einem Externen auf diesen Beitrag verlinkt?
- Responsives Design: Ist der Beitrag auch auf allen (Mobil-)Geräten darstellbar?
- Längere Texte: Die lassen a) auf eine umfangreiche Themenbehandlung schließen und b) erhöhen Sie die Verweildauer der User.
- Keywords (vor allem auch in den Überschriften und dem folgenden Absatz)
- Ladegeschwindigkeit der Webseite
- Häufigkeit der Erstellung von Unterseiten einer Domain
- Unterstützung von HTTPS/SSL
- Nutzer-Feedback (wurde kommentiert, bewertet, geteilt?)
Sie sehen: Viele Punkte haben mit Ihrem Content zu tun. Warum diese also nicht “recyceln”?
“Content Freshness” das A&O für Ihr SEO
Wenn Sie in den Suchmaschinen hoch gerankt werden möchten, kommen Sie also um aktuelle Inhalte nicht herum.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie wie am Fließband neuen, Unique (also einzigartigen) Content erstellen müssen! Das ist ja auch kaum zu schaffen. Ganz im Gegenteil - verwenden Sie den Hauptanteil Ihrer Zeit der Contenterstellung auf die Überarbeitung bereits vorhandener Inhalte!
Welcher Content ist ein Update wert?
Nicht jeder Content, den Sie erstellt haben, ist gleich viel wert.
Analysieren Sie das Potenzial!
Welche Ihrer Inhalte stießen auf große Resonanz? Wo gab es die meisten Klicks, Likes, Shares? Wo die meisten Leads und die höchste Conversion Rate? Das sind die Inhalte, die Sie sich noch einmal vornehmen müssen. Die “Leichen” können Sie getrost löschen.
Potenzialanalyse Ihres Contents
Content Recycling durch Republishing
Sie haben nun also die bearbeitungswürdigen Inhalte identifiziert. Sehr gut! Jetzt gehts ans Eingemachte. Denn einen bestehenden Content zu aktualisieren heißt nicht, einfach nur das Datum und vielleicht ein, zwei Sätze zu ändern - nein, es steckt viel mehr Arbeit dahinter.
Recycling in 6 Schritten
Schritt 1: Keywords prüfen
Sind die Keywords in Ihrem Content noch aktuell? Wonach sucht Ihre Zielgruppe? Um das herauszufinden, können Sie z. B. die kostenlosen Insights von Google Analytics nutzen (dafür müssen Sie sich nur anmelden).
Mit Googles Keyword Planner können Sie nach alternativen Begriffen suchen und diese in Ihren Content integrieren.
Schritt 2: Texte aktualisieren
Überprüfen Sie zunächst, ob die Zielgruppe noch dieselbe ist und ob der Inhalt noch zu den Unternehmenswerten, die transportiert werden sollen. Müssen hier schon grundlegende Anpassungen vorgenommen werden?
Recherchieren Sie, ob es vielleicht neue Entwicklungen, Studien, Zahlen, Updates oder andere Aspekte zu Ihrem Thema gibt und binden Sie Ihre neuen Erkenntnisse ein. Schreiben Sie am besten ganze Absätze oder ein zusätzliches Kapitel neu! Leser, die den Artikel vielleicht noch kennen, erhalten dadurch auch einen Mehrwert.
Außerdem priorisiert Google auch, wie lange sich User auf einer Webseite aufhalten. Ist Ihr Artikel länger (und trotzdem noch spannend!), kann Ihnen das zu einem besseren Ranking verhelfen.
Schritt 3: Medien und Struktur optimieren
Ziehen Ihre neuesten Erkenntnisse noch weitere Änderungen an anderen Stellen nach sich? Müssen z. B. Infografiken und/oder Videos neu erstellt werden? Müssen Einleitung, Überschriften und Fazit geändert werden?
Binden Sie ruhig auch neue Medien ein. Vielleicht gibt es ja ein passendes Video zu Ihrem Thema?
Schritt 4: Verlinkungen anpassen
Google mag (sinnvolle!) Verlinkungen - und zwar sowohl interne als auch externe Links. Dabei geht es nicht um die Quantität, sondern die Qualität der Links.
Überprüfen Sie zunächst, ob die aktuellen Links auch noch alle funktionieren. Google merkt es, wenn Links “ins Nichts” führen, die Zielseite also vielleicht nicht gefunden werden kann. Die daraus resultierende Abwertung im Ranking-Score ist also absolut vermeidbar!
Im nächsten Schritt schauen Sie, ob Sie vielleicht aktuellere Beiträge ebenfalls verlinken können.
Stärken Sie Ihre interne Verlinkung, indem der aktualisierte Artikel z. B. auch auf Ihrer Startseite neu erscheint.
Schritt 5: Zeit anpassen
Aktualisieren Sie das Datum Ihres Artikels! So wird er zum Einen auch wieder oben in Ihrem Blog gelistet ist und zum Anderen erkennt Google dann die Aktualität.
Aber Achtung: Das Erscheinungsdatum darf nicht in der URL Ihres Artikels stehen!
Ändern Sie zum Beispiel nur das Datum Ihres Artikels, steht in der URL noch immer das alte Datum. Das erkennt Google und straft es ab.
Ändern Sie aber die URL, verliert Ihr Inhalt auch Ranking-Punkten. Aufgrund des Alters der Domain genießt ein vor etwas längerer Zeit geposteter Beitrag nämlich ein gewisses Vertrauen (Trust) bei Google. Veröffentlichen Sie diesen Beitrag auf der gleichen URL, zahlt dieser Trustwert auf Ihr Ranking ein und bringt entsprechend mehr neue Leser auf die Seite.
Also: Finger weg von der URL :-)
Schritt 6: Wieder veröffentlichen
Der Schritt ist beinahe selbsterklärend. Veröffentlichen Sie Ihren Beitrag aber nicht nur auf Ihrer Webseite oder Ihrem Blog, sondern posten Sie ihn auch in den sozialen Medien. Das kann neue Leser und potenzielle Kunden bringen.
Content Recycling durch Repurposing
Haben Sie Erfahrung mit dem Aufbereiten Ihrer Beiträge gesammelt, ist der nächste Schritt das sogenannte Repurposing. Hier werden die erstellten Inhalte in eine gänzlich neue Form gebracht und dadurch für weitere Kanäle und Medien aufbereitet.
Machen sie doch zum Beispiel aus einer Statistik ein Video, aus einem Beitrag einen Podcast oder aus einem E-Book ein Webinar! Sie sind keinesfalls nur an die Textform gebunden.
Hier sehen Sie ein Beispiel, wie Sie Ihren Content zerlegen könnten: Aus einem E-Book oder Whitepaper können Sie ein Webinar halten, daraus ein Video-Tutorial ableiten und daraus wiederum Checklisten und Anleitungen erstellen.
Ebenfalls können Sie eine Infografik oder Fallstudien aus dem “Main Content” erstellen und diese wiederum aufteilen.
Das Prozedere funktioniert auch andersherum: Sie können mehrere Beiträge zusammenfassen und z. B. ein E-Book veröffentlichen. In diesem Beispiel wurden nur einige Kanäle aufgezeigt, es gibt noch viele weitere Formate, die Sie für Ihren Content nutzen können.
Machen Sie aus einem großen Brocken viele kleine Stücke - oder nehmen Sie viele kleine Puzzleteile und setzen Sie sie zu einem großen Bild zusammen.
Je umfangreicher der Content, desto höher sind die Anstrengungen, diesen zu erstellen und desto seltener werden Sie diesen publizieren. Die Content-Marketing-Pyramide stellt diesen Zusammenhang sehr gut dar:
Content Pyramide nach curata.com
Fazit: Die Vorteile des Content Recyclings
Die Vorteile der Wiederverwertung Ihres alten Contents liegen auf der Hand:
- Sie steigen wieder im Suchmaschinenranking.
- Sie erreichen neue Benutzergruppen und erweitern Ihr Publikum.
- Ihre Fangemeinde wächst.
- Sie können mit dem “kleinen” Content Neugierde wecken und den “großen” Content als Lead-Magneten nutzen.
- Sie sparen Zeit, da Sie mit vorhandenen Inhalten arbeiten und nicht von Null beginnen.
- Sie bieten ein einheitliches Bild von sich und Ihrer Arbeit, indem Sie das Niveau halten.
- Durch Ihren aktuellen Content bieten Sie Ihren Lesern dauerhaften Mehrwert.
- Sie haben eine verbesserte Verlinkung - das mag Google.
- Sie generieren mehr Traffic, mehr Leads und eine höhere Conversion Rate.